Kindeswohl und Wohlbefinden der Kinder. Zur deutschen Debatte um Kindergerechtigkeit-Liebel, Manfred

In: deutsche jugend, 60(6), 2012

Einen Mentalitätswechsel, der nicht zuletzt für die kommunale Kinder- und Jugendhilfe weitreichende Folgen hätte, mahnt der Autor in diesem Beitrag an. Er wirft die Frage auf, ob der im deutschsprachigen Diskurs traditionell verankerte Begriff des Kindeswohls (engl. Entsprechung: best interest of the child) nicht in Frage gestellt werden müsse, weil er das Eigeninteresse der Kinder abschwäche oder sogar in sein Gegenteil verkehren könne. Der Autor verfolgt einen Ansatz, der Kindeswohl eher als Kinderrechte definiert. Damit kommen neben den Schutzrechten von Kindern und Jugendlichen auch ihre Förder- und Partizipationsrechte in den Blick. Er fordert dazu auf, die advokatorische oder paternalistische Grundtendenz des Kindeswohlbegriffs zu überwinden und die Rechte von Kindern und Jugendlichen als Handlungsrechte zu verstehen, also als Rechte junger Menschen, über die sie selbst als soziale Subjekte verfügen und die sie selbst ausüben können.

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